Appetit auf mehr: Catering für Gastronomen
Den Umsatz mit Catering-Leistungen aufzupeppen, ist eine gute Idee für Gastronomen mit überschüssigen Kapazitäten.
Die Catering-Branche boomt. Neben einer wachsenden Zahl reiner Catering-Unternehmen, insbesondere im Bereich Business-Catering, gibt es auch eine Vielzahl an Caterern, die diesen Service zusätzlich zu einem bestehenden Gastro-Betrieb anbieten. Schon die einfache Googlesuche nach „Catering + Restaurant“ zeigt, dass sich diese Kombination großer Beliebtheit bei Gastronomen erfreut. Schließlich kann hierbei auf eine vorhandene Infrastruktur zurückgegriffen werden und die nötigen Konzessionen und Auflagen sind in der Regel bereits erteilt und erfüllt. Wer es clever anstellt, kann durch eine geschickte Zielgruppenauswahl womöglich eventuelle „low times“ gewinnbringend füllen.
Wohl überlegte Zielgruppenauswahl
So sollte vor dem Businessstart genau überlegt werden, welche Zielgruppe man wann „mit Essen beliefern“ will. Das ist nämlich die sinngemäße Übersetzung des englischen Begriffes „to cater“ – und zwar als Dienstleistung an einem vom Kunden gewählten Ort. Liegt die Spezialisierung auf Business-Catering, geht es eher um Häppchen für wochentags stattfindende Konferenzen oder Team Lunches, während Privatkunden eher Abendstunden und Wochenenden in Beschlag nehmen werden. Bei Letzteren wird oftmals noch zwischen Partyservice für legere Privatfeiern und gehobenem Catering für förmlichere Feierlichkeiten, wie Hochzeiten oder Jubiläen, unterschieden.
Speiseangebot & -Form
Abhängig von der anvisierten Zielgruppe ist auch die Menü-Form. So sollte überlegt werden, ob man seine Speisen als klassisches Buffet oder in der Variante des Flying Buffet anbietet, sich dabei auf Fingerfood spezialisiert oder ob man opulente, gesetzte Menüs kredenzen will – und kann. Ein beliebte Catering-Form ist auch das Frontcooking, welches vermutlich die aufwendigste logistische Herausforderung darstellt. Neben der Menü-Form sollte auch die Bandbreite des Speiseangebots durchdacht sein – vegetarische oder gar vegane Alternativen gehören heutzutage quasi zum Standard. Dennoch sollte das konkrete Portfolio überschaubar bleiben, um zu gewährleisten, dass alle Speisen innerhalb der geforderten Zeit qualitativ hochwertig hergestellt werden können. Die Ausrichtung ist natürlich durch das bestehende Restaurant-Konzept geprägt. Dennoch bieten Menü-Form und Zusatzservices genügend Spielraum für mögliche Nischenangebote – die es durch eine Konkurrenzanalyse bereits im Vorfeld zu eruieren gilt. Einige Anbieter bieten ihren Kunden auch Probeessen an.
Mögliche Zusatzservices
Gleich zu Beginn sollte auch definiert werden, wie weit der Service überhaupt gehen soll: Umfasst die Dienstleistung lediglich die Zubereitung und Auslieferung der Speisen oder sollen noch weitere Leistungen, wie die Mitlieferung von Besteck, Geschirr und Gläsern, Tischen oder gar Stühlen, angeboten werden? Manche Caterer bieten zusätzlich auch noch die Dekoration des Veranstaltungsraums oder die Bereitstellung von Servicepersonal an. Wer nur in Ausnahmefällen Service-Personal zur Verfügung stellen möchte, kann hierfür auf Agenturen zurückgreifen, die entsprechende Kräfte speziell für Gastro-Events vermieten.
Logistische Voraussetzungen
Bei der Erwägung von Zusatzservices sollte auch bedacht werden, dass sämtliches Equipment mit den Speisen von A nach B transportiert werden muss und zwar in Fahrzeugen, die je nach Beschaffenheit der Speisen auch entsprechend ausgestattet sind, um diese kühl oder warm zu halten – mitunter auch über längere Strecken. Denn die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften zum richtigen Warmhalten und Kühlen von Speisen, sowohl beim Transport als auch am Zielort, ist wichtig. Unnötige Kühlketten und übermäßiger Müll sollten möglichst vermieden werden.
Paragrafen & Zahlen
Die Erweiterung des Gastronomiebetriebes um einen Cateringservice sollte mit dem Ordnungsamt und der Gewerbemeldestelle abgesprochen werden. Eventuell müssen bestehende Lizenzen entsprechend erweitert werden. Auch die Lebensmittelüberwachung sollte informiert werden, dass die Restaurantküche um die Herstellung von Catering-Speisen ergänzt wird. Empfehlenswert ist auch, den Steuerberater bereits vor der Geschäftserweiterung zu konsultieren – insbesondere die Thematik der Umsatzsteuer ist beim Catering etwas komplizierter. Wer für die Businesserweiterung einen Kredit aufnehmen muss, sollte der Bank einen ausgefeilten Businessplan präsentieren.
Zielgruppe anfüttern
Sind all diese Vorbereitungen getroffen, kann sich an die Vermarktung des Catering-Service gemacht werden. Schließlich sollen sowohl die bestehenden Gäste als auch potentielle Kunden erfahren, dass es einen neuen Player im lokalen Catering-Markt gibt. Diese Information sollte prominent auf der Speisekarte platziert sein. Ergänzende Flyer und Werbeplakate im Restaurant sind ebenfalls empfehlenswert. Bei Spezialisierungen auf Nischen lohnt sich womöglich die Anzeigenschaltung in entsprechenden Publikationen – Online wie im Printbereich. Für die Privatkunden-Akquise sind Social Media Maßnahmen gut geeignet, während Business-Kunden wahrscheinlich besser über Google-Advertising erreicht werden. Auch kostenlose Einträge bei Business-Catering-Plattformen wie Caterwings sind hierfür (wie für die Konkurrenzanalyse und Marktbeobachtung) eine lohnenswerte Option. Ebenso wie die Zusammenarbeit mit einer Event-Agentur. Auch gegen eine gut gemachte Direktansprache ist nichts einzuwenden. Schließlich ist die Nahrungsaufnahme tägliches Bedürfnis wie Genusserlebnis gleichermaßen – bei der das Auge mitisst!
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