Fast geschenkt! Förderprogramm “go-digital” unterstützt auch Gastronomen
Digitalisierung ist das große Thema der Corona-Krise. Aber auch unabhängig davon wissen wir, wie wichtig digitale Lösungen für den zukünftigen Unternehmenserfolg sind.
Jetzt, da die Gastronomie wegen des zweiten Corona-Lockdowns erneut Zwangspause einlegen muss, ist bei vielen Betrieben eigentlich Zeit vorhanden, sich verstärkt um das Thema Digitalisierung zu kümmern. Das Problem der meisten Gastronomen ist jedoch: Sie wissen nicht, wie sie sich dem Thema nähern sollen. Bei der Vielzahl der Angebote ist es schwer herauszufinden, was nützlich für den eigenen Betrieb ist und was nicht.
Auf die Kennzahlen schauen, Prozesse optimieren, auf Veränderungen einstellen – diese Empfehlungen hört und man zurzeit überall. Aber was bedeutet das konkret für den eigenen Betrieb?
Förderprogramm “go-digital”
Hilfe beim Finden des richtigen Ansatzes bietet das Förderprogramm „go-digital“. Diese Förderung wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) an kleine und mittlere Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft und des Handwerks vergeben. Gefördert werden neue Projekte im Bereich Digitalisierung mit bis zu 50 % der Kosten an 30 Beratertagen mit einem maximalen Beratertagessatz von 1.100 Euro (ohne Mehrwertsteuer) in einem Zeitraum von bis zu 6 Monaten. Der Förderumfang ist dadurch auf maximal 16.500 Euro begrenzt.
Damit Du die go-digital Förderung erhalten kannst, muss Dein Betrieb folgende Voraussetzungen erfüllen:
- Dein Unternehmen ist in Deutschland angesiedelt
- Du beschäftigst weniger als 100 Mitarbeiter in Deinem Unternehmen
- Dein Vorjahresumsatz beträgt weniger als 20 Mio. Euro
Dein Vorhaben wird dabei in zwei Schritten bearbeitet: Der erste Schritt ist eine Potentialanalyse, um herauszufinden, in welchem Bereich für Dich Digitalisierung am meisten nützt. Dafür wird dann ein grobes Realisierungskonzept erarbeitet.
Der zweite Schritt konkretisiert das Vorhaben und setzt es dann auch um. Das beratende Unternehmen bestätigt nach Projektabschluss die vertragsgemäß erbrachte Leistung. Dabei wird auch die gesamte Antragstellung von dem ausgewählten Beratungsunternehmen durchgeführt. Du musst lediglich ein für das Förderprogramm qualifiziertes Beratungsunternehmen beauftragen. Eine Suchfunktion für qualifizierte Beratungsunternehmen findest Du auf der Website des BMWi.
Die Module
Das Förderprogramm besteht aus verschiedenen Modulen. Am interessantesten für die Gastronomie sind die Module „Digitale Markterschließung“ und „Digitalisierte Geschäftsprozesse“.
Bei der digitalen Markterschließung geht es um Beratung zu den vielfältigen Aspekten eines professionellen Online-Marketings und Umsetzung der empfohlenen Leistungen, zum Beispiel Entwicklung einer unternehmensspezifischen Online-Marketing-Strategie oder Aufbau einer professionellen, rechtssicheren Internetpräsenz mit Online-Bestellung oder Web-Shop, Social-Media-Tools und Content-Marketing.
Bei der Digitalisierung von Geschäftsprozessen sind Vereinfachung von Arbeitsabläufen und die Entwicklung von sicheren elektronischen und mobilen Prozessen das Ziel.
Wie kann das konkret in Deinem Betrieb aussehen?
Am besten schaust Du auf das, was Dich in Deinem täglichen Arbeitsablauf am meisten stört, was lästig ist oder Dich viel Zeit kostet, die Du lieber sinnvoller verwenden möchtest. In der Gastronomie geht es ja immer noch um kleine Handgriffe, es ist viel manuelle Arbeit. Diese Kleinteiligkeit ist typisch für Deutschlands Gastronomie: Der Gastronom versucht alles selbst zu machen, vom Einkauf über die Kreation in der Küche bis zu Abrechnung und Steuern. Und dabei muss es gar nicht sein – es gibt diverse hilfreiche Tools, die den Arbeitsalltag erleichtern.
Im Bereich Marketing lohnt es sich, Website-Funktionen und Social-Media-Bespielung anzuschauen. Bei einer Umfrage von Statista im Jahr 2019 gaben 57 % der befragten Millennials in Deutschland an, dass sie für die Restaurantsuche in ihrer Gegend Social-Media-Kanäle verwenden. Bei den Befragten über 35 Jahren nutzten diesen Kanal nur 29 %. In dieser Generation wird mit 70 % eher auf das Lesen von Bewertungen anderer Gäste zurückgegriffen.
Auch wenn viele Gastronomen inzwischen Facebook oder Instagram nutzen, eine professionelle Analyse kann helfen, die Wirksamkeit zu prüfen und Hilfen für Erweiterungen der eigenen Website mit Reservierungsfunktion und Möglichkeiten der Online-Essensbestellung in Anspruch zu nehmen. Aber auch Grundlagen solltest Du auf den Prüfstand stellen: Wird Dein Betrieb durch Google gefunden? Wie sehen Deine Einträge in Verzeichnisdiensten aus? Du musst wissen, dass das Thema Google-My-Business wirklich wichtig ist für Dich und Deine Einträge gepflegt werden müssen. Und auch das schwierige Thema der Suchmaschinen-Optimierung (SEO, Search Engine Optimisation) kann ein gefördertes Ziel sein.
Bei den Geschäftsprozessen ist aktuell eine Menge am Start, zum Beispiel das Thema Bestellprozesse. Den Einkauf auf digital umzustellen kann Dir sehr viel Zeit ersparen. Du musst nicht mehr zu den verschiedenen Händlern fahren oder über unterschiedlichste Wege (Fax, Mail, Telefon, eigener Onlineshop) bei Deinen Lieferanten bestellen. Hier gibt es echtes Einsparpotential, z. B. durch die Nutzung von Gastivo.
Das Thema Take-away- und Online-Bestellung haben viele Gastronomen im Eilverfahren eingeführt und etwas installiert, das erst einmal funktioniert. Aber auch hier lohnt vielleicht eine Analyse, um den Ansatz zu optimieren.
Am wichtigsten ist Prozess-Verbesserung bei geplanten Expansionen: Die Multiplikation gelingt Dir, wenn Du mit digitalen Tools die Performance in zwei oder mehreren Betrieben in Echtzeit überwachen kannst. Da ist dann nicht mehr der Koch, sondern der Kaufmann oder Manager in Dir gefragt. Dann kannst Du Deinen Einkauf über Dein Cockpit machen und lässt in verschiedene Läden liefern.
Resümee
Mit Beratungsleistungen in den drei Modulen “Digitalisierte Geschäftsprozesse”, “Digitale Markterschließung” und “IT-Sicherheit” unterstützt das BMWi-Förderprogramm „go-digital“ kleine und mittlere Unternehmen bei der Digitalisierung und Optimierung ihres Arbeitsalltags. Von diesem Förderprogramm können auch Gastronomiebetriebe profitieren.
Schau Dir also an, wo Dich der Schuh am meisten drückt, wähle dann das autorisierte Beratungsunternehmen Deines Vertrauens bundesweit aus. Du kannst auf der Website des BMWi nach Postleitzahlen und Modulen filtern. Die Antragstellung übernimmt das beauftragte Beratungsunternehmen für Dich.
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